"Wut ist ein Geschenk"
"Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi"
von Arun Gandhi
"Als ich bei ihm im Ashram war, musste ich ihm versprechen, mich zu bemühen,
jeden Tag etwas besser zu sein als am Tag zuvor."
jeden Tag etwas besser zu sein als am Tag zuvor."
... die Story
Zwei Jahre lang hat Arun Gandhi bei seinem Bapuji (Großvater) im Ashram gelebt.
In elf Lektionen fasst er zusammen, was sein Großvater ihn liebevoll aber nachdrücklich gelehrt hat. Wut erkennen und lenken, eine Meinung vertreten, in sich ruhen, bei der Wahrheit bleiben, auf Gewalt verzichten und ganz bewusst das Glück wahrnehmen. Die Sicht des Kindes damals und die Weisheit des heutigen Erwachsenen geben eine Entwicklung wieder, in der Arun nie aufgehört hat, an sich zu arbeiten. Wir erfahren die Bestrebung des Autors, die Werte seines Bapuji fortzuleben, und welche Wege er privat und beruflich gegangen ist. Viel Geschichtliches fließt ein und wir erinnern uns an die Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947.
... ein Zitat
"Im Ashram standen wir jeden Tag um 4.30 Uhr auf, um uns fertig zu machen für die Fünf-Uhr-Gebete. Bapuji hatte universale Gebete aus den Texten der verschiedensten Religionen herausgefiltert. Er glaubte, dass jede Religion ein Quäntchen Wahrheit enthalte und dass es problematisch sei, zu glauben, das Quäntchen sei die ganze und einzige Wahrheit. Bapuji sprach sich gegen die britische Herrschaft und für die Selbstbestimmung aller Menschen aus, und dafür saß dieser Mann, der nichts als Liebe und Frieden verbreiten wollte, fast sechs Jahre lang in indischen Gefängnissen ... Die zwei Jahre, die ich bei Bapuji verbrachte, waren für uns beide eine wichtige Zeit ... Bapuji zeigte mir in einfachen, praktischen Lektionen, wie ich meine persönlichen Ziele erreichen konnte. Gleichzeitig durfte ich Zeuge der Geschichte Indiens werden. Es war ein Intensivkurs in seiner Philosophie: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für die Welt."
... was mich bewegt hat
Aruns ganz besonderes Verhältnis zu seinem Großvater, dem geachteten, berühmten Mahatma Gandhi. Die geführten Gespräche. Und Aruns Schmerz, als sein Bapuji ermordet wird.
Besonders berührend fand ich, wie Aruns Vater (also Mahatmas Sohn) auf eine Lüge Aruns reagiert. Eine sehr beispielhafte Lektion.
Schön auch Arun Gandhis Verneigung vor dem Filmepos "Ghandhi", nachdem ihn zunächst größte Zweifel beschlichen hatten.
... die Sprache
Arun Gandhi hat dreißig Jahre lang als Journalist für die "Times of India" gearbeitet und schrieb außerdem für die "Washington Post". Umgang mit Sprache ist ihm nicht fremd. Er vermag zu berichten und ist darüberhinaus ein guter Erzähler.
... ein Fazit
Zunächst hatte ich Bedenken, dass der Autor seinen berühmten Nachnamen nutzt, um daraus Kapital zu schlagen. Im Laufe des Buches lernte ich aber einen wirklich engagierten berührten Menschen kennen. Wer damals "Gandhi" im Kino gesehen hat und ergriffen war, der wird gerne lesen, was uns sein Enkel zu sagen hat.
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