"Ist mein Leuchtfeuer klar, sind auch meine Gedanken etwas klarer."
Es bleibt in Erinnerung ...
... die Story
Sieben Monate, von November bis Mai, verbringt der Erzähler Jean-Paul auf dem Leuchtturm ArMen vor der bretonischen Küste. Sein Aufenthalt ist von nur seltenen Landgängen unterbrochen. In Form eines Tagebuchs hält er das Leben dort fest, die täglichen Arbeiten, den Kampf gegen die Unbill des Wetters und die Auseinandersetzung mit Kargheit und Einsamkeit. Dienst wird im Zweimannbetrieb übernommen, die Arbeiten werden gemeinsam ausgeführt und gegessen wird zusammen, aber darüber hinaus ist jeder für sich und ringt mit seinen Stimmungen. Vor allem befindet man sich in Auseinandersetzung mit dem Wetter. Kommt es zu tagelangen "Verfinsterungen", wirkt sich dies auf das Gemüt aus.
"Ich aber brauche Licht, giere förmlich nach Licht."
Die Männer haben aber auch das Gefühl "am wahren Platz zu sein ... immer, wenn sie auf den Leuchtturm zurückkehren, "ist ArMen eine Heimkehr".
... ein Zitat
"Eine Welle nach der anderen schien kurz innezuhalten, wogte alsdann heran, türmte sich hoch, ehe sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit am Leuchtturm zerbarst. Sie verschwand unter der Galerie. Den Aufprall hörten wir nicht, doch die Laterne begann zu vibrieren. Augenblicke später peitschte ein weißer Schwall gegen die Fensterscheiben, prasselte auf die Kuppel hernieder, schneeweißes Licht umhüllte uns. Wir waren wie trunken."
... das bewegte Herz
"Friedliches Rauschen" und "Meerestosen" und Jean-Pauls Innenwelt, die sich darin spiegelt.
... die Sprache
Sehr klangvoll, lyrisch. Kurze Sätze, so als müsste viel in kurzer Zeit notiert werden. Eine Sprache, die passt und die ich gerne gelesen habe.
... der Autor
Jean-Pierre Abraham hat tatsächlich drei Jahre als Wärter auf dem Leuchtturm ArMen (bretonisch: Der Felsen) verbracht. Das Tagebuch gibt diese raue Zeit wieder.
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