Sonntag, 9. März 2014

"Die Hundegrenze" von Marie-Luise Scherer


Es bleibt in Erinnerung ...


... die Story

Nicht nur Mauern, Stacheldraht und Soldaten haben die deutsch-deutsche Grenze bewacht, sondern auch scharfe Wachhunde. In der fünf Kilometer breiten Sperrzone liefen sie an Laufleinenanlagen die gesamte Trasse ab. Dazu unterhielten die Grenzkommandos ein ausgeklügeltes System zur Neubeschaffung von Hunden.
Die Autorin hat dazu detailliert recherchiert und recht  leserfreundlich aus den sachkundlichen Informationen einen kleinen Roman komponiert.

... das bewegte Herz

Die Hunde liefen derart an ihren Leinen, dass Körperkontakt ausgeschlossen war. Sie harrten aus in praller Sonne und eisiger Kälte. Lediglich eine kleine Hütte bot etwas Schutz. Grundsätzlich wurden sie mit Wasser und Fleisch versorgt, aber des öfteren ließ eine organisatorische Panne die Tiere darben.

... ein Zitat

"Tews kannte alle Nuancen des Hundeunglücks. Mit den Jahren entwickelte er sogar ein forschendes Interesse daran. Wurde ein neuer ans Drahtseil gebunden, wartete er auf den Moment, wo dieser sein Schicksal begriff. Der Zurückgelassene saß zuerst mit horchend schiefgelegtem Kopf und sah in die Richtung, in der das Soldatenauto verschwand ... Verlor sich das Autogeräusch, fing er panisch zu rennen an."

... die Sprache

Marie-Luise Scherer hat hauptsächlich als Journalistin gearbeitet. Das ist augenscheinlich. Ihre Sprache verspricht profihafte Präzision und unterhält den Leser trotz alledem sehr lebhaft.




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