Freitag, 21. Februar 2014

"Jedermann" von Philip Roth


Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Ein Mann, inzwischen über siebzig, hält Rückschau auf sein Leben. Das Buch beginnt mit seiner Beerdigung und spannt im Anschluss sein Leben auf. Er (ohne Namen), der sein Leben selber erzählt, befasst sich die meiste Zeit darin mit dem Alter, dem Kranksein und dem Tod. Die schwindenden Kräfte setzen ihm sehr zu, es tauchen Bilder aus seinen jungen starken Jahren auf, in denen er guten Sex hatte. Der Leser spürt, wie sehr es ihn schmerzt, dass diese Zeit vorbei ist. Dreimal war er verheiratet, das zweite Mal sehr glücklich, doch nach einer heftigen Affaire seinerseits trennte sich seine Frau von ihm. Dieser verlorenen Partnerin weint er nun hinterher. Er ist alleine und einsam. Hinzugekommen sind Krankheiten und damit verbundene Krankenhausaufenthalte.

... das bewegte Herz

Als er am Schluss durch das Gespräch mit dem Totengräber einen kleinen "Sieg über seine finsteren Gedanken" erringt.
Er kommt ins Krankenhaus, da wieder eine OP ansteht. Nach Verabreichung der Narkose tauchen in ihm Bilder auf, wie er voller Vitalität und Lebensfreude in hohe Atlantikwellen hineinschwimmt. Erinnerungen an schönste Tage seiner Kindheit. Er ist überglücklich und gleitet so hinweg ...

... die Sprache

Kraftvolle Sprache, die tief in seine Seele blicken lässt. Nichts Überflüssiges. Jeder Satz sitzt.

... ein Zitat

"... in Gedanken noch erfüllt von der Gewalt der unendlichen See, die in seinen eigenen Ohren gebraust hatte, und leckte an seinem Unterarm, um die vom Ozean erfrischt und von der Sonne verbrannte Haut zu schmecken. Das ekstatische Gefühl, einen ganzen Tag lang bis zur Betäubung von der See umhergeschleudert worden zu sein, der Geschmack und der Geruch, das alles berauschte ihn so sehr ..."


Der Titel des Buches bezieht sich auf ein gleichnamiges Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal.
Ich überlege, auch dieses zu lesen.


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