Mittwoch, 19. Februar 2014

"Es geht uns gut" von Arno Geiger


Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Im Mittelpunkt steht Philipp Erlach, der sein Leben nicht so recht auf die Reihe bekommt. Nach dem Tod seiner Großmutter erbt er die Familienvilla in Wien und begibt sich ans Aussortieren. Das fällt ihm schwer, da jeder Gegenstand, den er in die Hand nimmt, ein Stück Familiengeschichte hat.
In Rückblenden kommen weitere Familienmitglieder zu Wort, deren Geschichte ebenso gegenwärtig erzählt wird wie Philipps Entrümpelungsaktion. Nach und nach lernt man die Familie über einige Generationen kennen, liest von Zerrüttungen und Enttäuschungen und ahnt, dass nicht nur Philipp ein wenig Tatkraft fehlt.

... das bewegte Herz

Das Gefühl, im Leben irgendwo falsch abgebogen zu sein. Vertane Chancen, die nicht wiederkehren. Alt werden.

... die Sprache

Sehr ansprechend, man liest sie gerne. Meist ist sie von Leichtigkeit (lässt sich gut lesen), aber dabei trotzdem nicht schlicht. Lebendig.

... ein Zitat

" ... das Wiehern der Pferde und der Nachhall der nackten Kinderfüße auf dem Boden geistern noch, jedes Geräusch isoliert in einem eigenen Gedanken, durch die allmählich austrocknenden Gehirne, Erinnerungsstaub, der sich zurück in die Substanz der Ereignisse setzt, weil weder Luft noch Zeit ihn allzulange tragen."


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