Mittwoch, 19. Februar 2014

"Die linkshändige Frau" von Peter Handke


Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Peter Handke erzählt in diesem Buch die Geschichte einer Frau, die aus ihrer Ehe aussteigt. Der Verlauf ist ziemlich überraschend, denn zunächst gewinnt der Leser den Eindruck, dass Marianne und Bruno (als dieser von einer Geschäftsreise nach Hause kommt) sich recht nahe sind. Die Beweggründe der Frau sind nicht wirklich klar und man wird nicht recht warm mit ihr. Zweifelsohne bezweckt Handke genau das. Der Leser begibt sich auf den Weg durch das Buch und wartet auf Hinweise, die diese seltsame Frau näher beleuchten. Man wünscht sich Erhellungen, möchte die Frau gerne besser verstehen. Die Protagonisten sind seltsam unlebendig. Nachdem man anfangs die Motivation der Frau als sehr unbestimmt empfindet, hat man im Verlauf des Buches zumindest den Eindruck, dass die Trennung der Frau gut tut.

... das bewegte Herz

Kein bewegtes Herz.

... die Sprache

Sehr interessant, wie er mit Hilfe der Sprache Distanz schafft, wie er die Kommunikationsunfähigkeit treffend pointiert.
Sprachlich überraschend gut.

... ein Zitat

"Meint ihr, was ihr wollt. Je mehr ihr glaubt, über mich sagen zu können, desto freier werde ich von euch. Manchmal kommt es mir vor, als ob das, was man von den Leuten Neues weiß, zugleich auch schon nicht mehr gilt."




Da es sich bei diesem  Buch nur um eine Erzählung von hundert Seiten handelt, ist es schnell gelesen. Die Rätselhaftigkeit schien mir dann sogar recht reizvoll.
Es war mein erstes Buch von Peter Handke.
Am Ende des Buches gibt es ein Zitat aus dem Werk "Die Wahlverwandschaften" von Goethe. Ich nehme mir vor, es zu lesen.


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