Sonntag, 13. Januar 2019


Wörter bedeuten dem Kind die Welt ...


"Durch Schreiben wurde ich geboren."


Jean-Paul Sartre wurde am 21 Juni 1905 geboren. Auch seine Kindheit ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr diese prägend sein kann für das Leben eines späteres Autoren. Als sein Vater sehr früh starb, zog die Mutter mit dem Sohn zurück zu ihren Eltern. Durch den Großvater, der eine Fremdsprachenschule leitete, erhielt Jean-Paul die entscheidenden Anregungen in Richtung Literatur. Schon in seinen ersten zehn Lebensjahren bildete sich für ihn der klare Berufswunsch Schriftsteller heraus. Viel mehr: er fühlte sich berufen. Der von ihm verehrte Großvater widmete ihm viel Zeit und nahm ihn früh mit in seine Bibliothek, die sich dem kleinen Sartre wie ein "Tempel" offenbarte und fast zur "Religion" wurde. Als "Mann des Geistes" führte der Großvater den Enkel in die ganze Pracht der Bücher ein.
"Ich konnte noch nicht lesen, aber ich verehrte sie bereits."
Sartes biographische Schriften sind gespickt von solchen Aussagen, die an Verherrlichung grenzen. Wenn man auch als Leser viel Freude daran hat, bleibt das ungute Gefühl, der kleine Sartre sei vielleicht nicht ganz kindgerecht aufgewachsen. Stets war er bemüht, es dem Großvater nachzutun und fing schon sehr früh an zu lesen und eigene Texte zu schreiben. Er wollte der "vorbildliche Enkel" sein, er wollte gefallen. 
Nach dem Besuch des Pariser Lyceums studierte Sartre Psychologie, Philosophie und Soziologie. Sartre wurde zu einem der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seine Philosophie als geistiger Aufbruch empfunden. Bis zuletzt blieb er aber, vor allem wegen seiner politischen Aktivitäten, eine umstrittene Persönlichkeit. 
Jean-Paul Sartre bekam 1964 den Nobelpreis für Literatur verliehen. Er lehnte ihn aber ab mit dem Hinweis darauf, dass er sich nicht von einer konservativen Institution vereinnahmen lassen wollte.


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