Freitag, 24. Juli 2015

"In der Wand" von James Salter


 "Worauf es ankam, war Teil des Lebens zu sein und nicht, es zu besitzen."

Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Rand ist passionierter Bergsteiger, liebt die Herausforderung am Berg und sucht diese stets auf's Neue. So betrachtet er auch das Leben, sieht es als etwas, das angegangen und gemeistert werden muss. Die Liebe hat oft ein Nachsehen, denn die Anziehungskraft der Berge ist so gewaltig, dass dafür geliebte Frauen verlassen werden.
Rand, eine Kämpfernatur, erwartet von seinen Mitmenschen einen eben solchen Mut und allerhöchste Selbstdisziplin in schwierigen Lebenssituationen. Risiken sind einzugehen, dürfen nicht gescheut werden. Zum Ende des Buches wird das in einer Auseinandersetzung mit seinem Freund Cabot nur allzu deutlich. 

... das bewegte Herz

Das Bergklettern als Analogie zum Leben. Wunderbar philosophische Betrachtung.

... ein Zitat

"Es herrschte ein Einverständnis zwischen ihnen, eines, das seine Wurzeln im Leben selbst hatte. Es gab Tage, an die sie sich immer erinnern würden: gewaltige, herzzerbrechende Anstrengungen, und oben angelangt, was für ein Rausch, hatten sie sich mit glühenden Gesichtern die Hände geschüttelt, war ihr Sein bestätigt."

... die Sprache

James Salter schreibt eine beeindruckende Prosa, versteht sich auf Landschaftsbeschreibungen und Dialoge. Letztere sind oft kurz gefasst, dabei aber sehr ausdrucksstark.

... Bemerkenswertes

Nach "Lichtjahre" und "Alles, was ist" war dies "mein dritter Salter". Ich frage mich, warum dieser Roman weniger bekannt geworden ist. Mir war er am nächsten. Die Figur des Rand schien mir um einiges interessanter als der blasse Philip aus dem letzten Roman ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen