Freitag, 13. Mai 2016

"Die Kunst des Erzählens" von James Wood


"Ein Autor muss in seinem Werk wie Gott im Universum sein, überall anwesend, aber nirgendwo sichtbar." (Gustave Flaubert)

Welcher Hilfsmittel bedient sich ein Autor, um den Leser zu bannen? Wie wichtig sind Erzählperspektive, Detailtreue, die Figuren und "das Abenteuer der Sprache"? Was bedeutet "erlebte Rede", wie wird Wahrhaftigkeit geschaffen und ist diese überhaupt von Relevanz?

James Wood führt sehr anschaulich Literaturzitate und erzähltechnische Beispiele an, um dem Leser aufzuzeigen, wie genial Autoren ihre Kunst und Fingerfertigkeit einsetzen, um Aura, Effekt und gar Zauber entstehen zu lassen.
Seine Ausführungen sind sachkundig und fundiert, aber hinter dem Wissen steckt der passionierte Leser. Wenn James Wood von der "Musikalität eines Satzes", von begnadeten Metaphern und runden Charakteren spricht, spüre ich, wie er für die großen Erzähler und ihre Glanzstücke glüht.
Allen voran ist es Gustave Flaubert, dessen präzise "Hingabe ans Detail" er insbesondere schätzt.

James Wood schreibt für den "New Yorker" und ist in Harvard auf den Lehrstuhl für praktische Literaturkritik berufen worden.

2 Kommentare:

  1. Oh, das habe ich gern gelesen und werde mich um Buchbeschaffung bemühen. DANKE

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  2. Man bekommt ein wenig Einblick in die Schreibwerkstatt guter Autoren. Es gibt wahrscheinlich auch viele Autoren, die einfach intuitiv das richtige Händchen haben. Und uns auch so erfreuen können. Ohne viel Theorie ...
    Ich mag es ein wenig hintergründig. Daher hat mir das Buch sehr gefallen!

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