Freitag, 21. November 2014

"Ich möchte lieber nicht."


"Bartleby, der Schreibgehilfe" von Hermann Melville



Es bleibt in Erinnerung ...


... die Story

Es ist die Geschichte eines Anwalts und seines Schreibers Bartleby, der mehr und mehr seine Arbeit verweigert. Das tut er stets ausgesprochen freundlich mit den Worten "Ich möchte lieber nicht." Der Anwalt ist zu Beginn noch sehr nachsichtig, sucht nach Erklärungen und Entschuldigungen, warum der seltsame Mitarbeiter sich zunehmend zurückzieht. Schließlich kommt es doch zur Kündigung, aber Bartleby verbleibt einfach in der Kanzlei. Der Anwalt beschließt umzuziehen. Später kommt ihm zu Ohr, dass der neue Besitzer ihn von der Polizei hat abholen lasse und Bartleby nun im Gefängnis einsitzt. Der Anwalt besucht ihn und erfährt, dass Bartleby auch dort alles verweigert. Er möchte lieber nicht essen ... und stirbt schließlich.

... das bewegte Herz

Die Not dieser beider Menschen. Der äußerst geduldige und liebenswürdige Anwalt, der eigentlich helfen möchte und Bartleby, sichtlich vereinsamt und verstört.

... ein Zitat

"Bartleby freundschaftlich behandeln, ihm in seiner seltsamen Eigenwilligkeit entgegenkommen, das würde mich wenig oder nichts kosten, wohingegen ich in meiner Seele einen Schatz aufhäufe, der sich zu guter Letzt als süßer Gewissenstrost erwiesen wird.- Jedoch herrschte diese Stimmung nicht ständig bei mir vor.

... die Sprache

Gut und leicht zu lesen. Und doch von sprachlicher Schönheit. Ein bemerkenswerter Klassiker.






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