Montag, 26. Mai 2014

"Im Rachen des Alligators" von Lisa Moore




Es bleibt in Erinnerung ...


... die Story

Sie erzählt von Menschen, die etwas bewegen und verändern wollen. Es sind die siebzehnjährige Colleen und ihre Mutter Beverly, eine Schwester der Mutter und verschiedene Männerfiguren, die ins Leben der Frauen treten und wieder verschwinden. Viele Wege trennen sich, einige kreuzen sich wieder. Nicht nur alltägliche Situationen müssen gemeistert werden, die Menschen manövrieren sich auch in höchst befremdliche Lagen. Colleen zum Beispiel reist nach Louisiana, um dort einen Mann kennenzulernen, der Touristen eine abenteuerliche Attraktion bietet: er steckt seinen Kopf in den Rachen von Alligatoren. Vor Jahren kam es zu einem Unfall, als eines der Tiere zubiss. Und auch Colleen begibt sich in Gefahr.
Es ist das große Thema des Buches: Lebenssituationen, die so brenzlig sind wie das Eintauchen in den Rachen eines gefährlichen Tieres ...
Lisa Moores Anliegen sind ihre Figuren, wunderbar gezeichnet und ausgeleuchtet. Sie möchten so gerne glücklich sein und wählen ausgefallene Wege. Und man nimmt sie ihnen ab.

... das bewegte Herz

All die Verluste und kleinen Dramen, die zärtlich geschilderten Figuren. Das Straucheln. Die Einsamkeit. Die Liebe.

... ein Zitat

"... gnadenlosen, puren, andächtigen Sex, den sie durchlebten, wie wenn ein Flugzeug durch eine dunkle Wolkenbank fliegt und auf der anderen Seite in der grellroten, blendenden Sonne herauskommt, doch jenseits des Liebesakts hielt sie etwas von sich zurück, das wusste er. Er hätte sich vorstellen können, sie zu heiraten, doch in ihrem innersten Wesen war sie flüchtig wie eine Seifenblase."

... die Sprache

Unvergleichlich im Schaffen der Charaktere, poetisch im Zeichnen der Figuren. Kurz und auslassend, wenn nichts mehr dazu gesagt werden muss. Zauberhaft und schön wie in "Und wieder Februar".



Lisa Moore wurde bekannt mit ihrem Buch "Und wieder Februar". Da ich es sehr gerne gelesen habe, reizte mich auch dieses.


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