Dienstag, 4. Juni 2019


"Goldregenrausch" von Claudia Schreiber



"Mittendrin ein Goldregen, wie er im Buche stand."

Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Marie wird als fünftes Kind in eine Bauernfamilie hineingeboren. Im Wochenbett muss ihre Mutter sich lange schonen und Mutter und Tochter sind sich sehr nahe. Als die Mutter aber wieder einsatzfähig ist, rufen Haus und Hof und Marie verbringt etliche Stunden in einem Laufstall im Garten der Tante Greta. Keiner kümmert sich, Maria muss gar den Regen ertragen, aber als sie krank wird, nimmt sich Greta ihrer an. Fast schon symbiotisch werden die beiden zu einer liebevollen Gemeinschaft. In das rührende Miteinander schlägt ein schreckliches Drama und obendrein wird Greta anschließend ihr Haus und das grüne Paradies verlassen müssen.
"Nie wieder würde die Welt so sein wie zuvor."

Marie meldet sich mit einer gefälschten Unterschrift ihrer Mutter am Gymnasium an und macht ihren Weg. Stets aber ist sie auch für Greta da, die nach den Vorfällen nicht mehr ohne Hilfe sein kann,

... was mich bewegt hat

Sehr schwer zu ertragen ist, was Marie und Greta aushalten müssen. Aber bewegend, wie sie zusammenwachsen und sich gegenseitig gut tun.

... ein Zitat

"Womöglich klopfte er Tag für Tag an die Tür, um Marie glücklich zu machen, aber die Mutter ließ ihn nicht rein, weil sie nicht aufgeräumt hatte. Erst wenn es sauber sei, könne Gott eintreten, meinte sie. Da konnte sie lange auf Gott warten, die Mutter räumte nie auf. Dabei hätte Marie Gott gerne mal angeschaut, wenn es ihn gäbe. Männer mit Bärten fand sie schön."

... die Sprache

Klar und nüchtern, aber sie wird ganz weich, wenn Gefühle und die Natur zur Sprache kommen.

... ein Fazit

Wie schon "Emmas Glück" hat auch dieses Buch etwas Gnadenloses. Claudia Schreiber versteht es aber, in vermeintliche Ausweglosigkeit Hoffnung zu pflanzen.
Gut gefallen hat mir die Natur als "ewige Trösterin". Und der Goldregen als kleiner Helfer in der Not.

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