Donnerstag, 11. September 2014

"Später Ruhm" von Arthur Schnitzler



Es bleibt in Erinnerung ...


... die Story

Diese Novelle hat Arthur Schnitzler bereits 1894 (im Alter von 32 Jahren) geschrieben. Sie wurde aber erst jetzt seinem Nachlass entnommen und veröffentlicht.
Erzählt wird die Geschichte von Eduard Saxberger, der vermeintlich auf seine alten Tage nochmal die Chance bekommt, zu spätem Ruhm zu gelangen.
Als junger Autor machte er mit seinem Werk "Wanderungen" auf sich aufmerksam. Der große Erfolg stellte sich jedoch nicht ein und so zog Saxberger sich in ein behäbiges, stilles Beamtentum zurück.
Schließlich wühlt eine junge Dichtergruppe den alt gewordenen Künstler nochmal auf. Diese lädt ihn zu allabendlichen Treffen ein und als ein gemeinsamer literarischer Abend geplant ist, wird er aufgefordert, doch auch etwas vorzutragen. Bedingung ist, es sollte etwas Neues sein. Saxberger, der sich sehr geehrt fühlt, muss aber feststellen, dass nichts mehr aus seiner Feder fließt. Er sucht noch ganz bewusst das Donauufer auf, ein Ort, der ihn früher zum Schreiben inspiriert hat. Doch die gewünschten Worte bleiben aus.

... das bewegte Herz

Der Ton dieser Novelle ist ein leichter, etwas satirisch spottend. Von daher ist das Leserherz nicht wirklich bewegt. Ich fühlte mich etwas auf Abstand gehalten. Das mag mit daran liegen, dass die Figuren fast so was wie Rollen spielen.
Es wird vermutet, dass Arthur Schnitzler mit Hilfe ihrer seine eigenen Freunde aus dem damaligen Künstlerkreis  karikiert hat.

... ein Zitat

"Es war ihm unmöglich, zu einem stillen Überlegen zu kommen... es war ihm, als flatterten selbst die armseligen Gedanken, die er schon eingefangen hatte, wieder davon ..."

... die Sprache

Sie wirkt in der heutigen Zeit etwas ältlich, passt aber hervorragend zum Erzählten. Man meint sogar, etwas vom Wiener Charme zu spüren.



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