Montag, 21. April 2014

"Die Frau aus seinem Buch" von Clémence de Biéville


Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Marge Bérard wächst in einem kleinen Dorf auf, arbeitet in einem Kurhotel und lebt ein stilles, ereignisarmes Leben und träumt derweil von einem aufregenden. Das ändert sich, als der Schriftsteller Georges Bayonne als Gast in dem Hotel auftaucht. Letzterer schreibt Romane, in denen durchweg eine Miss Jay die Hauptrolle spielt. So wie der Zufall es will (oder ist es gar keiner?), verkörpert Marge vollkommen diese Protagonistin.
Sie und George kommen zusammen, heiraten später sogar. Es wird ein Leben, in dem Marge nie weiß, ob sie nun sie selbst ist oder nur die Rolle in einem Roman übernommen hat. Auf jeden Fall empfindet George sie als eine Art Muse, denn er schreibt hochinspiriert einen Roman nach dem anderen. In seinem letzten kommt er durch besondere Umstände zu Tode ...
Marge wird verdächtigt, verhaftet und zu acht Jahren Haft verurteilt.
Toll komponiert, spannend bis zur letzten Seite.
Und doch viel mehr als ein Kriminalroman.

... das bewegte Herz

Es ist nicht unbedingt eine Herzenslektüre. Dafür ist sie zu konstruiert.

... ein Zitat

"Und es war Marge, der er diese Beliebtheit zu verdanken hatte. Noch nie, so schien es, war es in der Geschichte der Literatur vorgekommen, dass ein Autor seine Heldin in Fleisch und Blut kennengelernt hatte. Stellen Sie sich bloß vor, sagte man zu ihm, was wäre, wenn Simenon mit Maigret zusammenträfe! Verstehen Sie! Sie sind wie der Held in einem Roman ...
Bayonne sah Marge verstohlen an ... "

... die Sprache

Überraschend gut. Nicht hochliterarisch, eher schlicht, aber ich habe sie doch gerne gelesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen