Sonntag, 16. Februar 2014

"Wir Tiere" von Justin Torres


Es bleibt in Erinnerung ...

... die Story

Es ist die Geschichte dreier Brüder, die in einer Familie voll vermeintlicher Liebe aufwachsen. Aber so wie die Eltern lieben, so üben sie auch Gewalt aus, fügen sich und den Kindern Verletzungen zu und es ist die Seele der Jungen, die am meisten leidet. Das Schlimme dabei ist, dass es für sie zur Normalität wird und sie sogar beginnen ihren Vater in seinen unkontrollierten Handlungen zu kopieren.
Die drei Brüder bilden eine Gemeinschaft. Bis der Junge mit der Erzählerstimme ausbricht: er liebt die Sprache, schreibt Tagebuch und möchte was lernen, ist wissbegierig.
Am Ende gerät er aber in Schwierigkeiten und die Familie kann ihn nicht auffangen. Dieses finale Szenario habe ich zweimal gelesen und konnte es nicht fassen.

... das bewegte Herz

Dass Glück und Verzweiflung so nah beieinander liegen können.

... die Sprache

Die Sprache ist manchmal knallhart, aber sehr, sehr gekonnt eingesetzt. Stimmungen werden wunderbar durch sie wiedergegeben.

... ein Zitat

"Sie flüsterte mir das alles zu, ihr Bedürfnis war so groß, nirgendwo gab es Zärtlichkeit, nur Paps und Jungs, die wie Paps wurden. Es waren nicht nur die gegurrten Worte, auch die Feuchtigkeit ihrer Stimme, der Hauch von Schmerz, die Wärme ihrer Prellungen, die einen Funken in mir auslösten."

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